Der eigene Geschmack spielt in puncto Bauvorhaben eine übergeordnete Rolle. Hiermit sind insbesondere Neubauvorhaben gemeint, die ein schlüsselfertiges Muster ausschließlich als Idee ins Baukonzept integrieren. Musterhäuser sind demzufolge Ansichtsobjekte, die eine gewisse Richtung hinsichtlich Design vorgeben. Die Arbeit wird dem Bauherren somit weitestgehend abgenommen, wenn sich für ein mustergültiges Vorzeigeprojekt entschieden wurde. Der große Nachteil dieser Art von Hausbau ist, dass jeder Innenraum sowie Fassade, Dach und andere Bauelemente bereits vorgefasst und schlüsselfertig sind.


Für individuelle Bauvorhaben benötigt der Bauträger einen Architekten, Bauingenieur oder sonstigen Bauplan, der das gemeinsam entwickelte Konzept baurechtlich fertigstellt und zeichnet. In diesem Zusammenhang spielt die Statik sowie der Aufbau des Hauses eine alles entscheidende Rolle. So bestehen in einigen Regionen Genehmigungspflichten für spezifische Baumaterialien und Anlagen, über die sich im Vorfeld informiert werden sollte. Dazu zählt zum Beispiel der Einbau einer Wärmepumpe und anderer hochmoderner Technik, die für ihren Betrieb spezielle, individuelle Bauvorhaben benötigen. Für eine Grundwasserwärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe ist als Beispiel eine Brunnenbohrung beziehungsweise Erdsondenbohrung vonnöten, die in einem Naturschutz- oder Trinkwasserschutzgebiet verboten sind. Beim Neubau sind demzufolge viele Normen und Pflichten einzuhalten, die der Laie nicht ohne weiteres kennt. Das schlüsselfertige Haus hingegen, besitzt Vorteile, die im Vorfeld gut durchdacht werden sollten. Um dies näher zu verifizieren, sollte konkret auf die Baumaßnahme selbst eingegangen werden.


Individuelle Bauvorhaben – einzigartig und nach eigenem Geschmack

Beim Neubau eines Hauses wird das sogenannte Bausatzhaus vom individuellen Rohbauhaus sowie dem Ausbauhaus unterschieden. Das Ausbauhaus wird von einer Baufirma in spezifische Ausbaustufen unterteilt, wo sich der Bauherr nach einem festgelegten Punkt entscheiden kann, weitere Arbeiten selbstständig durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel die gängigen Ausbaustufen »technikfertig« beziehungsweise »malerfertig«. In diesem Zusammenhang wird auch hier, wie beim Bausatzhaus, das fertige Gebäude nahezu schlüsselfertig übergeben. Die Eigenleistung der Baufamilie orientiert sich demzufolge an dem, was letztendlich selbst geleistet werden kann. Der moderne Fachbegriff dazu lautet: DIY, für Do-it-Yourself. Bei der technikfertigen Hausübergabe ist bereits sämtliche Haustechnik vorinstalliert. In Eigenleistung werden hier zumeist Malerarbeiten, die Sanitärausstattung sowie Wand- und Deckenarbeiten geleistet. Im Gegensatz zur malerfertigen Hausübergabe, welche sich ausschließlich auf den Innenraum bezieht, können bei der technikfertigen Übergabe ebenfalls Arbeiten am Dach oder der Fassade anfallen. Es ist für handwerklich und technisch affine Personen ebenfalls üblich, den Bau einer Pergola, Terrasse oder eines Wintergartens selbstständig zu übernehmen. Wintergärten als Beispiel gibt es ebenfalls in bereits vorgefertigten Bausätzen, sodass deren Montage kein Hexenwerk mehr ist. Ein Haus jedoch komplett individuell zu planen, setzt voraus, dass eine gewisse handwerkliche Begabung oder fachspezifisches Wissen vorliegt. In der Regel entscheiden sich zumeist Handwerker oder technisch ausgebildetes Fachpersonal für diese Bauweise für individuelle Bauvorhaben.

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