Erdwärme oder auch Geothermie genannt ist die Wärme, welche in der Erdkruste gespeichert ist. Sie stammt entweder vom Erdinneren (dem Erdkern), oder von Schmelzwasser bzw. Niederschlägen, welche die Wärme einbringen. Die Geothermie gehört in die Kategorie der regenerativen Energien. Zur Gewinnung der Wärme werden sogenannte Erdwärme-Überträger eingesetzt. Mit der Geothermie kann sowohl gewärmt als auch gekühlt werden.

Die Kategorien der Quellen von Geothermie
Die Tiefengeothermie: Unter der Tiefengeothermie versteht man die Nutzung von Lagerstätten. Diese befinden sich in einer Tiefe, die mindestens 400 Meter beträgt. Hier unterscheidet man zwischen Hochenthalpie- und die Niederenthalpie-Lagerstätten.

Die oberflächennahe Geothermie: Die oberflächennahe Geothermie nutzt die Geothermie bis in eine Tiefe von maximal 400 Metern. Grundsätzlich kann die Erdwärme auf jedem Grundstück genutzt werden. Zuvor sollten jedoch technische, wirtschaftliche und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. Technisch gesehen müssen die sogenannten Erdwärme-Überträger passend zu dem Gebäude dimensioniert werden. Faktoren wie die Grundwasserführung, die benötigte Wärmemenge und die -leitfähigkeit, müssen bei der Dimensionierung berücksichtigt werden. Die Kosten unterscheiden sich von Anlage zu Anlage. Faktoren zur Planung der Kosten sind die geologischen und Untergrundverhältnisse. Vor der Ausführung muss die Wasserbehörde hinzugezogen werden. Reichen die Bohrungen tiefer als 100 Meter, ist das Berg- und Lagerstättenrecht ausschlaggebend.

Geothermie aus Tunneln: Um thermische Energie aus Tunneln nutzen zu können, nutzt man das austretende Tunnelwasser. Der Vorteil darin ist, dass das Tunnelwasser nicht mehr in Abkühlbecken gespeichert werden muss. Aus Umweltschutzgründen durfte es vorher nicht in die anliegenden Gewässer eingeleitet werden. Dieses Verfahren existiert bereits seit den 70er Jahren. Mittlerweile ist es auch möglich, die Wärme mithilfe eines Transportmediums zu nutzen. Dieses zirkuliert in Kollektoren, welche eingemauert sind. Man spricht von der Tunnel Thermie. Es handelt sich hierbei um eine recht junge Technologie mit einem hohen Nutzungspotenzial, gerade bei Tunnelbauwerken in der Innenstadt. Ein weiteres Verfahren nutzt die Geothermie mit maschinell vorgetriebenen Tunneln. Die Kollektoren sind in der Betonschale des Tunnels integriert. Hierdurch kann auch in Innenstädten mit schwierigen geologischen Verhältnissen Geothermie genutzt werden.

Geothermie aus Bergbauanlagen: Stillgelegte Bergbauanlagen eignen sich gut für die Tiefengeothermie. Es gibt dort ein Vorkommen an Formationswasser, welches eine Temperatur von 60 bis 120 °C hat. Das Schachtsystem ist in den meisten Fällen noch vorhanden und kann für die Geothermie genutzt werden. Diese Anlagen müssen in das Bergwerk integriert werden, damit keine Gefahren von dem Bergwerk ausgehen.

Saisonale Wärmespeicher: Mit einem Wärmespeicher ist es möglich, die Geothermie zu jeder Jahreszeit oder Wetterlage nutzen zu können. Ideal ist es, die Geothermie mit einer Solartherme zu kombinieren. So kann man im Sommer die Solartherme nutzen und im Winter die Geothermie. Die Wärme vom Sommer wird in dem Wärmespeicher deponiert.

Wenn Sie mehr zum Thema Erdwärme erfahren möchten, können Sie Seiten wie z. B. von der GSA Analytisches Laboratorium GmbH besuchen.

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