Ein Nasswäscher für die Industrie findet meist dann Anwendung, wenn aus einem Gas- bzw. Abluftstrom mithilfe einer Waschlösung gezielt gasförmige, flüssige oder auch feste Bestandteile entfernt werden sollen. Diese Bestandteile werden durch physikalische oder auch chemische Absorption – auch als Physi- bzw. Chemisorption bezeichnet – in die Flüssigphase (Waschlösung). Diese Bestandteile werden durch physikalische oder auch chemische Absorption – auch als Physi- bzw. Chemisorption bezeichnet – in die Flüssigphase (Waschlösung) überführt. Nasswäscher für die Industrie dienen meist zur Entfernung von Volatile Organic Compounds (VOCs), Volatile Inorganic Compounds (VICs) sowie diversen Stäuben zum Einsatz. Als Waschlösungen kommen meist wässrige Lösungen zum Einsatz, die den Stofftransport sowie die Selektivität bezüglich der Schadstoffe durch Chemisorption erhöhen sollen. Typische Beispiele hierfür sind der Einsatz von Ethanolamin-Derivaten oder Kalkstein. Bei der Verwendung von Ethanolamin-Derivaten sind häufig Mono- oder Diethanolamine die Mittel der Wahl. Diese Prozessart kommt beispielsweise bei der Aufbereitung von Erd- oder Biogas zum Einsatz und dient dabei zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxid. Wässrige Kalksuspensionen werden dagegen typischerweise bei Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) eingesetzt. Bei all diesen Prozessen konnte sich Wasser vor allem aufgrund seiner hohen Verfügbarkeit, chemischen Eigenschaften und vergleichsweise günstigen Beschaffungskosten als Lösungsmittel etablieren.
Durch die vielseitigen Anwendungsgebiete und Prozessführungs- bzw. -anwendungsmöglichkeiten sollten sich Unternehmen stets von einem Fachbetrieb beraten lassen. Die Nasswäscher und deren Prozessarten können so anhand der vorliegenden Rahmenbedingungen individuell und maßgeschneidert projektiert und realisiert werden. Dies ist nicht nur für einen technisch einwandfreien Betrieb notwendig, sondern hilft am Ende auch den Wartungsaufwand sowie die Energiekosten des Gesamtprozesses zu reduzieren.
Mögliche Bauformen von Nasswäschern für die Industrie sind Strahl-, Füllkörper-, Venturi- oder Rotationswäscher. Diese mannigfaltigen Bauarten unterscheiden sich zwar hinsichtlich ihrer konstruktiven Merkmale (z. B. Einbauten) sind aber vom prinzipiellen Aufbau her identisch. So durchläuft der Gasstrom den Wäscher in der Regel von unten nach oben, während die Waschlösung im Gegenstrom dazu gefahren wird. Nasswäscher in der Industrie, wie zum Beispiel von der Weidner Wassertechnik GmbH, lassen sich grundsätzlich beginnend vom unteren Anlagenteil, dem sogenannten Wäschersumpf in folgende Anlagenbereiche gliedern: Gaszulauf, Kontaktstrecke, Waschflüssigkeitsaufgabe, Tropfenabscheider und Wäscherkopf.
Während sich im Wäschersumpf das beladene Waschwasser anreichert, dient der im Wäscherkopf befindliche Tropfenabscheider dazu, dass vom Gasstrom mitgerissene Flüssigkeitspartikel wieder abgetrennt werden. Dies soll unter anderem verhindern, dass die mitgerissene Waschlösung zu Korrosion in nachfolgenden Anlagenteilen oder zu einer Störung nachfolgender Prozessschritte führt.
Kernstück eines solchen Nasswäschers ist die Kontaktstrecke. In dieser befinden sich je nach Wäschertyp unterschiedliche Einbauten wie Böden oder Schüttungen. Oftmals wird auch die Strömungsführung der Flüssig- und Gasphase durch speziell angeordnete Einbauten (z. B. Sprühbalken und -düsen) verändert. Oberstes Ziel dabei ist es immer, eine möglichst große Phasengrenzfläche zwischen der flüssigen Waschlösung und dem gasförmigen Abluft- bzw. Gasstrom herzustellen und deren Kontaktzeit zu erhöhen. Natürlich gilt es bei der Auslegung und Wahl der Nasswäscherart auch weitere prozessseitige Rahmenbedingungen wie dem maximal zur Verfügung stehenden Druckverlust zu berücksichtigen.

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